«Ein super Lauferlebnis», aber auch ein Wermutstropfen

Tomas Buryska (Luzern) und Sara Ammann (Zürich) gewannen am Samstag nicht nur den Transruinaulta (Ilanz–Thusis), tags darauf holten sie nach dem Transviamala (Thusis–Donat) auch den Titel des Schluchtenkönigs respektive der Schluchtenkönigin.

61 Kilometer und 2750 Höhenmeter – die Finisher der Etappenwertung durften stolz auf sich sein. Die abwechslungsreichen Strecken, die sie durch die Rhein- und Viamala-Schlucht führten, verlangten von ihnen vieles ab. Den einen sogar alles. Eine zusätzliche Herausforderung bildeten auf Grund des Regens in der vorangegangenen Nacht beziehungsweise am frühen Morgen die nassen Wurzeln und die vielen Laubblätter. Nicht wenige verzeichneten deswegen einen – zumeist harmlosen – Sturz. Oder gar mehrere.

Einheimischer Triumph
Nichtsdestotrotz sprachen ausnahmslos alle Befragten von einem «super Lauferlebnis». Sei es nach 24 oder 42 Kilometern am 9. Transruinaulta respektive nach 11,5 oder 19 Kilometern am 21. Transviamala. Knapp 260 Läuferinnen und Läufer standen an beiden Tagen im Einsatz und gelangten so in die Wertung des Schluchtenkönigs und der Schluchtenkönigin sowie des Schluchtenprinzen und der Schluchtenprinzessin. Auf den Originaldistanzen triumphierten in der Kombination Tomas Buryska (Luzern) und Sara Ammann (Zürich), auf den kürzeren zwei Strecken waren Gian-Luca Michael (Zillis) und Claudia Knecht (Oberwil-Lieli) die Besten.

Den Grundstein zu ihren Erfolgen legten Tomas Buryska, Sara Ammann und Claudia Knecht mit ihrem Tagessieg und einem beruhigenden Vorsprung am Transruinaulta beziehungsweise an der Transruinaulta Curta. Gian-Luca Michael musste sich im ersten Rennen Jonas Gübeli (Goldingen) geschlagen geben, war dann dafür tags darauf als Einziger des Quartetts der Schnellste. Die weiteren Triumphe am Transviamala sicherten sich auf der Originalstrecke – wie zwölf Monate davor – das Ehepaar Stefan Hubert und Sabine Reiner (A-Schwarzach) sowie auf der Kurzdistanz Gianna Chiara Wohler (Spiez).

Unverschuldetes Missgeschick
Alle namentlich Erwähnten waren verdiente Gewinnerinnen respektive Gewinner. Zu ihnen hätte sich zweifelsfrei auch Marco Wildhaber (Aeschi bei Spiez) zählen dürfen. Am Transruinaulta passierte ihm ein unverschuldetes Missgeschick: Auf Grund einer fehlenden Streckenmarkierung lief er gleich zweimal falsch und verlor dadurch beträchtlich Zeit. Der klare Vorsprung mutierte so zu einem erheblichen Rückstand. «Die Motivation war am Boden», blickt Marco Wildhaber zurück. Der von ihm anvisierte Schluchtenkönig-Titel geriet so ausser Reichweite und der vermeintliche Sieger nahm sich selber aus dem Rennen.

Falsch lief am Transruinaulta, bei dem es gesamthaft 1800 Meter aufwärts ging, aber nicht nur Marco Wildhaber; dasselbe Malheur passierte auch seinen ersten Verfolgern. Eine nicht eindeutig erkennbare Streckenmarkierung gab es dann am Transviamala, bei dem es 950 Höhenmeter zu bewältigen galt. «Für diese Zwischenfälle möchten wir uns in aller Form entschuldigen», sagt OK-Präsident Thomas Häusermann, der ansonsten ein positives Fazit ziehen und mit den 1572 Teilnehmenden aus zwölf Ländern zufrieden sein durfte. «So etwas passierte uns zuvor nie und entspricht nicht unserem Qualitätsanspruch.»

«So etwas kann passieren»
Der Veranstaltungschef war beeindruckt, wie sportlich die Betroffenen den Zwischenfall zur Kenntnis nahmen. Allen voran Marco Wildhaber. «So etwas kann passieren», sagte der im Berner Oberland wohnhafte Flumserberger fair. «In Zukunft sollte ich die Streckendaten wohl auf meine Uhr laden.» Genau dies tat Tomas Buryska am Transruinaulta – und bog als lange Zeit Einziger der Schnellsten an der ersten der zwei erwähnten Stellen auf den richtigen Weg ein. Zu seinem Glück, zu Marco Wildhabers Pech.

 

 

Etappenwertung Schlussrangliste 42 + 19km

Etappenwertung Schlussrangliste Curta 24 + 11.5km