Einmal mehr präsentierten sich der Transruinaulta (Ilanz–Thusis) und der Transviamala (Thusis–Donat) als geniales Gesamtpaket. In den Schluchten-Gesamtwertungen gab es neue Siegerinnen und Sieger. Wobei dies beim Prinzen nur halbwegs stimmte.
«An den beiden Läufen war ausnahmslos alles genial», sagte Jan Hafner am Sonntagmittag, als er das zweigeteilte Wochenend-Pensum vollbracht hatte. Erst war der Churer am Samstag beim Transruinaulta maraton von Ilanz durch die imposante Rheinschlucht nach Thusis gelaufen und hatte auf den 42 Kilometern beachtliche 1800 Höhenmeter gemeistert. Tags darauf ging es am Transviamala trail von Thusis nach Donat, wobei auf den 19 Kilometern 1000 Steigungs- und 687 Gefällemeter zu bewältigen waren. Jan Hafner tat dies in der Gesamtzeit von 5:11:16 Stunden und damit so schnell wie kein anderer Läufer. Die beste Zeit realisierte er mit 3:31:20 Stunden bereits in der ersten Etappe. Im zweiten Teilstück waren dann zwei Konkurrenten schneller. Allerdings absolvierten der siegreiche Arnold Aemisegger (Triesenberg) und der zweitrangierte Lilian Broisat (Bern) «nur» den Transviamala trail und hatten somit keinen anspruchsvollen Marathon in den Beinen.
Von Tränen zum Strahlen
«Was an den beiden Tagen passierte, war krass», meinte Jan Hafner nach seinen ersten Starts an den zwei Läufen. In erster Linie betraf dies nicht seine Leistung, sondern vielmehr die Gefühle, welche damit verbunden waren. «Am Transruinaulta kamen einen Kilometer vor dem Ziel Emotionen hoch, wie ich sie noch nie an einem Lauf erlebte», so der neue Schluchtenkönig. Tränen waren die Folge – die im Ziel dann aber einem freudigen Strahlen wichen. Und dieses setzte Jan Hafner auch am Sonntag auf den letzten Metern auf. «Dass ich Schluchtenkönig bin, bedeutet mir sehr viel. Dies hätte ich nie für möglich gehalten.»
Die Kombination von Transruinaulta und Transviamala bezeichnete Jan Hafner, wie viele andere befragten Läuferinnen und Läufer, «als geniales Gesamtpaket. Die Organisation war top, die Helfenden freundlich und hilfsbereit, und jeder Abschnitt hatte seine Eigen- und Schönheiten.» All dies fiel beispielsweise auch Angela Gisler auf, welche mit der Gesamtzeit von 6:06:52 Stunden die Schluchtenkönigin-Wertung für sich entschied. Beim Transruinaulta maraton wurde die Urnerin Gesamtzweite, beim Transviamala trail Gesamtvierte. Gewonnen wurde der Lauf am Samstag von Flurina Eichholzer (Zernez) in der fabelhaften Streckenrekordzeit von 3:37:21 Stunden – womit nur drei Männer schneller waren – und jener am Sonntag von Gianna Chiara Wohler (Spiez/1:43:13 Stunden).
Nach zwei Königs- die erste Prinzen-Krone
Gleich beide Male setzten sich auf den zwei Kurzdistanzen über 24 respektive 11,5 Kilometer Sina Sprecher (Bern) und Marco Wildhaber (Thusis) durch. Entsprechend durften sie die hölzerne Krone für die Schluchtenprinzessin respektive den Schluchtenprinz in Empfang nehmen. Während Sina Sprecher – wie die Schluchtenkönigin Angela Gisler und der Schluchtenkönig Jan Hafner – diese originelle Auszeichnung zum ersten Mal erhielt, darf Marco Wildhaber drei Holzkronen sein Eigen nennen. 2023 und 2024 wurde er jeweils Schluchtenkönig. Eine Teilnahme auf den beiden langen Distanzen verunmöglichte dieses Jahr ein im Frühling erlittener Ermüdungsbruch, der eine längere Rekonvaleszenz zur Folge hatte.
Dernière des Organisationschefs
Mit dem jüngsten Schluchten-Wochenende mit total 1677 Teilnehmenden aus 15 Ländern ging die Präsidialzeit von Thomas Häusermann zu Ende. Nach über einem Vierteljahrhundert als Mitglied des Organisationskomitees und 14 Jahren als dessen Präsident «kommt für mich der Moment, einen Schritt zur Seite zu treten». Er sei froh und dankbar, dass er während dieser Zeit auf ein ausgezeichnetes und eingespieltes Team habe zählen dürfen. Thomas Häusermann gründete 2014 nicht nur den Transruinaulta und führte parallel dazu die Schluchten-Wertungen ein. Auch abseits der beiden Läufe setzte er sich mit viel Herzblut, Überzeugung und Leidenschaft für Trailrunning in der Region ein.
Auszug aus der Rangliste
Transruinaulta maraton (42 Kilometer/1800 Höhenmeter/Ilanz–Thusis)
Männer: 1. Jan Hafner (Chur) 3:31:20. 2. Enzo Landry (A-Feldkirch) 2:00. 3. Fabien von Bergen (Wetzikon) 5:29. 4. Hannes Pongruber (A-Hohenems) 10:06. 5. Jan Staubli (Rüti ZH) 14:23. 6. Patric Spreiter (Rüfenacht BE) 15:47. 7. Christoph Weiler (D-München) 15:47. 8. Nicolas Griffiths Sanchez (Zürich) 21:27. 9. Luca Heller (Engelburg) 22:05. 10. Patrick Vorburger (Ruggell) 29:09.
Frauen: 1. Flurina Eichholzer (Zernez) 3:27:21. 2. Angela Gisler (Flüelen) 35:09. 3. Marlen Gisler (Rickenbach bei Schwyz) 40:37. 4. Anna Fent (Zürich) 44:54. 5. Janina Schiesser (Masein) 51:20. 6. Merle Wiegand (Bern) 51:36. 7. Nina Flasch (Luzern) 52:20. 8. Esther Haller (Adliswil) 1:05:01. 9. Ruth Huber (Tägertschi) 1:11:18. 10. Alexandra Bärtsch (Mollis) 1:12:16.
Transruinaulta curta (24 Kilometer/780 Höhenmeter/Ilanz–Rhäzüns)
Männer: 1. Marco Wildhaber (Thusis) 1:46:14. 2. Jonas Brütsch (St. Gallen) 4:22. 3. Gian-Luca Michael (Zizers) 4:43. 4. Andreas Messer (Baar) 5:50. 5. Fabian Kuster (Zürich) 13:21.
Frauen: 1. Sina Sprecher (Bern) 2:08:45. 2. Loreana Eberle (Tomils) 0:31. 3. Valerie Widmer (La Punt Chamues-Ch) 6:13. 4. Ann Zogg (Chur) 7:42. 5. Franziska Pfeiffer (D-Tübingen) 10:08.
Transviamala trail (19 Kilometer/+1000 und -687 Höhenmeter/Thusis–Donat)
Männer: 1. Arnold Aemisegger (Triesenberg) 1:30:01. 2. Lilian Broisat (Bern) 3:00. 3. Jan Hafner (Chur) 9:54. 4. Fabien von Bergen (Wetzikon) 11:08. 5. Christoph Weiler (D-München) 11:44. 6. Hannes Pongruber (A-Hohenems) 14:55. 7. Michael Bieri (Lengnau BE) 15:57. 8. Peter Suhner (Herisau) 16:07. 9. Jan Staubli (Rüti ZH) 16:14. 10. Raphael Loacker (Speicher) 17:12.
Frauen: 1. Gianna Chiara Wohler (Spiez) 1:43:13. 2. Carla Wohler (Spiez) 2:18. 3. Jana Seel (Klosters) 10:00. 4. Angela Gisler (Flüelen) 11:09. 5. Sara Fröhlich (Leimbach TG) 13:53. 6. Marlen Gisler (Rickenbach bei Schwyz) 15:30. 7. Simone Bösch (St. Gallen) 15:31. 8. Joy Junginger (Walenstadt) 16:12. 9. Melanie Meyer (D-Uhldingen-Mühlhofen) 16:24. 10. Louise Atkin (Andermatt) 16:26.
Transviamala curta (11,5 Kilometer/+565 und -252 Höhenmeter/Thusis–Donat)
Männer: 1. Marco Wildhaber (Thusis) 52:33. 2. Sandro Michael (Zillis) 0:27. 3. Gian-Luca Michael (Zizers) 1:16. 4. Gianluca Maissen (Rhäzüns) 2:17. 5. Andreas Messer (Baar) 3:07.
Frauen: 1. Sina Sprecher (Bern) 1:04:08. 2. Valerie Widmer (La Punt Chamues-Ch) 1:10. 3. Loreana Eberle (Tomils) 2:01. 4. Lisa Gasner (Rodels) 2:07. 5. Franziska Pfeifer (D-Tübingen) 2:28.
Schluchtenwertungen
Schluchtenkönig: 1. Jan Hafner (Chur) 5:11:16. 2. Fabien von Bergen (Wetzikon) 6:43. 3. Hannes Pongruber (A-Hohenems) 15:07. 4. Jan Staubli (Rüti ZH) 20:43. 5. Christoph Weiler (D-München) 22:34. 6. Patric Spreiter (Rüfenacht BE) 24:13. 7. Iso Stadelmann (Oberkirch LU) 45:20. 8. Linus Muheim (Flüelen) 51:52. 9. Jan Ortner (Rüti ZH) 57:03. 10. Andreas Batliner (FL-Mauren) 59:52.
Schluchtenkönigin: 1. Angela Gisler (Flüelen) 6:06:52. 2. Marlen Gisler (Rickenbach bei Schwyz) 9:48. 3. Janina Schiesser (Masein) 24:32. 4. Nina Flasch (Luzern) 26:39. 5. Merle Wiegand (Bern) 33:08. 6. Ruth Huber (Tägertschi) 51:45. 7. Cécile Lanz (Thun) 1:04:34. 8. Monika Loder (Bonstetten) 1:05:17. 9. Lisa Prach (Zürich) 1:06:07. 10. Sabrina Zehentmayer (Winden) 1:14.43.
Schluchtenprinz: 1. Marco Wildhaber (Thusis) 2:38:47. 2. Gian-Luca Michael (Zizers) 5:59. 3. Andreas Messer (Baar) 8:57. 4. Alexander Meier (D-Konstanz) 18:25. 5. Gianluca Maissen (Rhäzüns) 19:03.
Schluchtenprinzessin: 1. Sina Sprecher (Bern) 3:12:54. 2. Loreana Eberle (Tomils) 2:32. 3. Valerie Widmer (La Punt Chamues-Ch) 7:23. 4. Lisa Gasner (Rodels) 12:16. 5. Franziska Pfeifer (D-Tübingen) 12:36.
Komplette Rangliste: www.transruinaulta.ch