Triumph beim Premierenstart – und dies gleich zweimal

Bei seiner ersten Teilnahme am Transruinaulta durfte sich Nico Dalcolmo (Davos) gleich als Sieger feiern lassen. Auf den 42 Kilometern von Ilanz nach Thusis distanzierte er die Konkurrenz am Samstag um 1:55 Minuten und mehr. Den Titel des Schluchtenkönigs macht ihm beim Transviamala vom Sonntag Marco Wildhaber (Thusis) streitig.

 

Von Anita Fuchs

Nach dem Regen scheint die Sonne. Getreu diesem Motto starteten die Teilnehmenden der Originaldistanz des Transruinaulta bei anfänglich regnerischen Bedingungen einzeln vor dem Rathaus in Ilanz zu ihrem sportlichen Abenteuer. Für die einen war es frühestens nach knapp dreieinhalb Stunden, für die anderen spätestens nach rund siebeneinhalb Stunden in Thusis zu Ende. Wobei: Dies stimmte lediglich für die Finisher, die sich ausschliesslich für eine Teilnahme am Transruinaulta entschieden hatten.

131 der 303 Gemeldeten figurieren am Sonntag auch auf der Startliste des Transviamala, welcher sie von Thusis aus durch die sagenumwobene Viamala-Schlucht nach Donat führt und den zweiten Teil der Etappenwertung bildet. Wer nach den zwei Läufen die schnellste Gesamtzeit aufweist, darf sich Schluchtenkönig respektive Schluchtenkönigin nennen. Nach dem ersten Teil stellt sich die Frage: Wird es Nico Dalcolmo oder Marco Wildhaber?

Strecke vorgängig besichtigt
Während die zwei schnellsten Männer nach den 42 und mit 1800 Höhenmetern gespickten Kilometern des Transruinaulta 1:55 Minuten auseinander waren, so feierte Klara Zimmermann (Zürich) bei den Frauen einen überlegenen Start-Ziel-Sieg. 21:31 Minuten trennten sie von der Konkurrenz, angeführt von der Liechtensteinerin Nicole Klingler. Obwohl sie erstmals am Trail-Marathon mit der imposanten Rheinschlucht als Herzstück startete, verfügte Klara Zimmermann über Streckenkenntnisse.

Im Vorfeld der beiden Läufe weilte die Zürcherin zwecks einer Besichtigung in der Gegend. Trainingshalber lief sie an einem Wochenende erst die letzten 30 Kilometer des Transruinaulta und dann tags darauf die 19 Kilometer des Transviamala ab. «Beide Strecken sind total cool», stellte Klara Zimmermann damals fest. Was den Transruinaulta betrifft, war sie auch am Samstag dieser Ansicht. Und wird es wohl auch nach dem Transviamala sein.

Führungswechsel bei Streckenhälfte
Lange Zeit ein spannendes Rennen lieferten sich bei seiner ersten Teilnahme Nico Dalcolmo (Davos) und Marco Wildhaber (Thusis), der im Vorjahr klar in Führung laufend wegen einer fehlenden Markierung von der Strecke abgekommen und den Transruinaulta nach einem beträchtlichen Umweg vorzeitig beendet hatte. Diesmal lief er bei wechselhaftem Wetter als Zweitschnellster durchs Ziel. Den dritten Rang erreichte der Österreicher Hannes Pongruber.

Die Spitzenposition hatte Nico Dalcolmo zwar von Anfang an inne: Ihm wurde die Ehre der Startnummer 1 zuteil. Kurz vor Streckenhälfte überholte ihn der 28 Sekunden nach ihm gestartete Marco Wildhaber aber. In Rhäzüns, dem Ziel der 24 Kilometer langen Transruinaulta Curta mit 315 Gemeldeten, welche Gerhard Schneider (Mels) und Leah van der Ploeg (Rüti ZH) für sich entschieden, wies der letztjährige Pechvogel eine Reserve von 44 Sekunden auf.

Im Aufstieg zum Kulminationspunkt nach etwa zwei Dritteln der Strecke spürte Marco Wildhaber Krampferscheinungen und wechselte vom Lauf- ins Marschtempo. Nico Dalcolmo kam ihm stetig näher und machte sich schliesslich auf und davon. Fortan verfolgte er folgende Taktik: «so schnell rennen, dass mich Marco Wildhaber baldmöglichst nicht mehr sieht». Prompt ging diese auf. Nach dem Regen schien die Sonne für ihn nun tatsächlich.

 

Auszug aus der Rangliste

Transruinaulta

Männer: 1. Nico Dalcolmo (Davos) 3:24:36. 2. Marco Wildhaber (Thusis) 1:55 zurück. 3. Hannes Pongruber (A-Hohenems) 16:31. 4. Sandro Spaeth (Ettingen) 17:43. 5. Tino Polsini (Gelterkinden) 23:38. 6. Noah Jost (Basel) 26:42. 7. Jens Pofahl (Buchs SG) 30:45. 8. Luca Heller (Herisau) 35:32. 9. Thomas Ernst (Winterthur) 38:21. 10. Remo Lehner (Rorschacherberg) 42:15.

Frauen: 1. Klara Zimmermann (Zürich) 4:04:52. 2. Nicole Klingler (FL-Ruggell) 21:31. 3. Angela Gisler (Flüelen) 28:11. 4. Thea Arrestad (Zürich) 29:13. 5. Natalia Spetsova (Opfikon) 39:08.

 

Transruinaulta Curta

Männer: 1. Gerhard Schneider (Mels) 1:54:50. 2. Gian-Luca Michael (Zillis) 4:47. 3. Laurin Staub (Steinhausen) 5:14. 4. Jonas Brütsch (Aarau) 5:18. 5. Christian Kraus (Unterengstringen) 5:42. 6. Gianluca Maissen (Rhäzüns) 7:27. 7. Fabio Koller (Appenzell) 10:38. 8. Sascha Hosennen (Törbel) 12:53. 9. Matteo Hübner (Ilanz) 14:05. 10. Frank Maissen (Rhäzüns) 15:56.

Frauen: 1. Leah van der Ploeg (Rüti ZH) 2:16:18. 2. Ursina Gujan (Trin Mulin) 5:20. 3. Tamara Rimann (St. Gallen) 5:53. 4. Petra Casty (Trin Mulin) 5:55. 5. Muriel Stillhard (Chur) 7:08.